Arbeiterbewegung und Erster Weltkrieg…

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Datum/Zeit
10.03.2015
18:00 - 20:00

Ort
Büro der JMG

Kategorie Diskussion / Vortrag

Arbeiterbewegung und Erster Weltkrieg.
Eine Geschichte unheilbarer Wunden?

In Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung

Die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die deutsche und die internationale Arbeiterbewegung waren verheerend und wirken bis in die Gegenwart nach. Salvador Oberhaus skizziert im Ersten Teil des Vortrages die Entwicklung der SPD von einer Antikriegspartei zu einer Kriegspartei am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Was veranlasste die SPD den Kriegskurs von Militär und Regierung zu unterstützen? Welche Handlungsspielräume sah die Partei für sich? Inwiefern entsprach der Wille des Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion der Haltung an der Parteibasis? Wie erklärungskräftig ist die bis heute populäre „Verrats-These“, mit welcher der für viele Zeitgenossen unerwartete Kurswechsel der Parteiführung häufig interpretiert wird?

In diesem Zusammenhang ist zu fragen, warum es den in der 2. Internationale zusammengeschlossenen Arbeiterparteien nicht wenigstens gelungen ist, wirkungsvolle Antikriegsproteste zu organisieren, wenn es schon nicht möglich war, den Krieg zu verhindern.

Der zweite Teil des Vortrages widmet sich der Geschichte sozialen Protestes gegen den Krieg im Deutschen Reich und der Entwicklung der SPD bis zur Spaltung der Partei 1917 und der Revolution 1918/19. Ein Blick auf unterschiedliche linke Erinnerungstraditionen an den Ersten Weltkrieg und die Geschichte der Arbeiterbewegung in jener Zeit runden den Vortrag ab.

Hieraus lassen sich Schlussfolgerungen für aktuelle Debatten ableiten: Welchen friedenspolitischen Ansprüchen sollte gegenwärtige linke Friedenspolitik genügen? Wie staatstragend kann und darf linke Politik sein, will sie nicht in anti-pazifistische Interessenkoalitionen verflochten werden?

Dr. Salvador Oberhaus, Leiter des Regionalbüros der Rosa Luxemburg Stiftung in Rheinland-Pfalz, ist Historiker mit Arbeitsschwerpunkt Erster Weltkrieg und Geschichtspolitik.

 

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