Die JMG in der RosaLux

Für die aktuelle Ausgabe der RosaLux, des Journals der Rosa Luxemburg Stiftung, hat Salvador Oberhaus einen kurzen Beitrag über die Jenny Marx Gesellschaft verfasst, den wir hier gerne dokumentieren möchten.

Wieder da

Jenny Marx Gesellschaft Rheinland-Pfalz baut ihre Aktivitäten aus

Die Jenny-Marx-Gesellschaft für politische Bildung ist der Trägerverein der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Rheinland-Pfalz. Ihre Entwicklung in den vergangenen Jahren ist eine Erfolgsgeschichte. Das war nicht immer so.

Der Verein, benannt nach Karl Marx´ Ehefrau Jenny von Westphalen, wurde 1998 als PDS-naher Bildungsträger gegründet und gehört seit 2002 dem Stiftungsverbund an. Seither entwickelte er eine kontinuierliche landesweite politische Bildungstätigkeit. Eine heute nur schwer nachvollziehbare Melange aus politischen Konflikten und persönlichen Animositäten im Umfeld des Vereins führte die Gesellschaft jedoch seit 2005 in eine tiefe Krise, die die weitere Bildungsarbeit de facto verunmöglichte. Personelle Umbrüche im Verein, die Einrichtung des Regionalbüros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Mainz und das gemeinsame Anliegen, eine linke politische Bildungsarbeit in Rheinland-Pfalz zu etablieren, ermöglichten in den Jahren 2008 und 2009 einen Neuanfang. Die Zahl der Veranstaltungen stieg von 48 im Jahre 2009 auf 80 im Jahre 2011. In diesem Jahr erreichen wir die Zahl von rund 100 Veranstaltungen und Projekten. Über die Hälfte dieser Veranstaltungen fand in den Großstädten Mainz, Trier und Ludwigshafen statt. Die Zahl der TeilnehmerInnen stieg in diesem Zeitraum von 1.600 auf 2.700, wobei wir besonders jüngere Menschen besser mit unseren Angeboten erreichen.

Ein Grund für den Erfolg liegt in der fortschreitenden Vernetzung der Landesstiftung mit anderen Trägern politischer Bildung vor allem aus den sozialen Bewegungen, linken Hochschulgruppen und politischen Initiativen in Rheinland-Pfalz. Aber auch die aufgrund der strukturellen Voraussetzungen im Flächenland Rheinland-Pfalz schwierige Regionalisierung macht in den letzten eineinhalb Jahren erfreuliche Fortschritte. Auch abseits der größeren Ballungsräume wurden Jenny-Marx- und Rosa-Luxemburg-Clubs gegründet, deren Aktivitäten unser Veranstaltungsangebot sinnvoll ergänzen.

Die thematischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Kapitalismuskritik, Antifaschismus, Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialpolitik, Geschichte und Geschichtspolitik, Gesellschaftstheorie und Kommunalpolitik. Zunehmend gelingt es, auch große Veranstaltungsformate erfolgreich zu realisieren, wie die internationale Konferenz zum Rechtspopulismus in Europa im November 2011 und die Kulturseminare beim Linken Liedersommer auf Burg Waldeck.

Die positive Entwicklung ist vor allem dem ehrenamtlichen Engagement im Vorstand und im unmittelbaren Umfeld der Landesstiftung zu verdanken. Doch auch die Anforderungen und Ansprüche an uns sind deutlich gewachsen. Um die Qualität der Bildungsarbeit für die Zukunft zu sichern, wäre nun eine umfassende kritische Evaluation unserer Veranstaltungstätigkeit insbesondere bei Planung und Durchführung geboten. Zudem gibt es organisationspolitische Herausforderungen zu bewältigen, um langfristig arbeits- und handlungsfähig zu bleiben. Wenn es gelingt, die Grundlagen der Arbeit weiter behutsam und einvernehmlich zu professionalisieren, wird noch lange mit der Jenny-Marx-Gesellschaft zu rechnen sein.

SALVADOR OBERHAUS LEITET DAS REGIONALBÜRO RHEINLAND-PFALZ DER ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG IN MAINZ

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